Mit dem Umzug nach Berlin sei vieles anders geworden im Verhältnis von Politik, PR und Journalismus – heißt es. Die spätestens seit Brandts erster Kanzlerkandidatur immer wieder behauptete US-Amerikanisierung der Politik werde in Berlin auf die Spitze getrieben. Doch was ist dran an diesen Annahmen? Die Arbeit untersucht in komparativer Sicht das konfliktive Verhältnis von Journalismus und Politik-PR in den USA und Deutschland.
Die qualitative Untersuchung (19 Leitfadengespräche mit PR-Beratern und Journalisten in Washington D.C. und Berlin) beleuchtet dabei explorativ die Externalisierung strategischer Kommunikationsleistungen (d.h. nicht Werbetats, diese werden spätestens seit den 60er Jahren schon ausgelagert) alltäglichen Regierungshandelns in Deutschland. Es werden sowohl allgemeine Tendenzen dieses Interaktionsfeldes ermittelt als auch im Rahmen einer Mikrostudie im Umfeld des Bundesfinanzministeriums einzelne Aspekte gesondert beleuchtet. Die Arbeit ist eingebettet in ein normativ-akteurstheoretisches Verständnis von Öffentlichkeit.
Der Text sammelt explorativ Belege über Anbieter strategischer Politik-PR. Zudem wird ein neuartiges PR-Phänomen (und mögliches Problem für den Journalismus) untersucht: die Metakommunikation der Politik-PR-Akteure über ihre Strategien. Dafür werden drei verschiedene Interpretationsmuster entwickelt.
Die Studie kann als Aufsatz unter http://www.pr-guide.de/onlineb/p020501.htm heruntergeladen werden; vgl. ferner: PR-Forum. Mai 2002 (im Druck)