Im Mittelpunkt der Arbeit steht die Frage nach dem Zusammenhang zwischen der Identität einer Person und ihrer Mediennutzung. Die Untersuchung orientiert sich an den Befunden aus dem Hauptseminar von Prof. Meyen und Dr. Fahr „Identitätsarbeit durch Mediennutzung“, wird aber auf eine andere Grundgesamtheit, die Gruppe der Spätaussiedler aus Russland und Kasachstan, übertragen. Im ersten Schritt wird die Identitätsarbeit durch Mediennutzung empirisch aus der soziologischen und der psychologischen Perspektive analysiert. Darauffolgend wurden drei qualitative Leitfadeninterviews mit Spätaussiedlerinnen durchgeführt. Die Befunde zeigen, dass die Medien den Rezipienten die Möglichkeit bieten an ihrer Identität zu arbeiten, was auch bei geringer Mediennutzung zum Ausdruck kommt. Die Funktionen der Medien sind davon abhängig, in welchem Lebensbereich die Identitätsarbeit durch Mediennutzung stattfindet und wie wichtig diese Sphäre des Lebens für die Person ist. Neben den klassischen identitätsrelevanten Nutzungsmotiven, wie parasozialen Beziehungen, Umweltbeobachtung, Orientierung, Überblick über Handlungsmuster, wurden auch andere zielgruppenspezifische Motive aufgedeckt. Die Medien leisten bei allen Befragten, unabhängig vom Alter, Beruf und Familiensituation, einen enormen Beitrag zu ihrer Integration. Sie ermöglichen nicht nur ihre Sprachkenntnisse zu verbessern, sondern helfen auch durch das Wissen innerhalb anderer Lebensbereiche sich in die neue Kultur zu integrieren.