Diese Bachelor-Arbeit umfasst eine theoretische Aufbereitung des psychologischen sowie kommunikationswissenschaftlichen Hintergrunds des sozialen Vergleiches, sowie eine darauf basierende Literatursynopse von 22 Publikationen der letzten vier Jahre. Dabei sollen potentielle Einflussfaktoren auf das Körperbild der Nutzer sozialer Medien differenziert werden. Ziel ist es, in Bezugnahme der sich stetig wandelnden Dynamik digitaler Plattformen, den bisherigen Forschungsstand zu analysieren und die untersuchten Einflussfaktoren in ein Kategorienschema einzuteilen.
Diese Arbeit setzt bei den neugeschöpften digitalen Möglichkeiten für Vergleichsprozesse an. Soziale Netzwerke verzeichnen ein neuartiges Vergleichspotential, das sich maßgeblich auf oberflächliche sowie Körper-ästhetische Inhalte bezieht. Dieser neugewonnenen Umstände wird die Vermutung entgegengebracht, dass inszenierte und gefilterte Profile soziokulturellen Druck auf das Körperbild junger Nutzer ausüben. Darauf bauend wird in dem weiterführenden Teil der Arbeit die Forschungsfrage beantwortet, welche Einflussfaktoren sich auf die Beziehung zwischen der Nutzung sozialer Medien und dem Körperbild der Nutzer auswirken.
Das theoretische Fundament der Literatursynopse wird entlang der ursprünglichen Theorieentwicklung des sozialen Vergleichs nach Leon Festinger, der weiterführenden Ausdifferenzierung des Körperbildes, sowie der Kernelemente des digitalen Vergleichspotentials, dargelegt. Daraus resultiert die Kategorienbildung von zwölf potentiellen Einflussfaktoren, welche die zu betrachtende Literatur in ein systematisches Raster eingliedert.
Um die Forschungsfrage zu beantworten, werden Unterschiede der sozialen Plattformen, das betrachtete Körperideal, potentielle Schutzmechanismen, soziodemographische Aspekte sowie der Einfluss von Likes und Fotobearbeitung analysiert. Die intensivierte Interaktion mit Körper-ästhetischen Inhalten steht in Zusammenhang mit einer ständigen Körperkontrolle und Verinnerlichung von Körperidealen. Primär bei Jugendlichen bewies sich ein signifikanter Zusammenhang der Betrachtung von Körperidealen in Verknüpfung mit einer erhöhten Medienkompetenz. Bezüglich der letztlichen Betrachtung negativer Einflüsse von intensiver Fotobearbeitung auf das Körperbild der Nutzer, lassen sich essentielle Schutzmechanismen negativer Vergleichsprozesse festhalten. So relativiert beispielsweise technisches Wissen bezüglich der Bearbeitungsmöglichkeiten potentiell die negativen Einflüsse perfekt inszenierter Körperdarstellungen.
Diese Forschung wird letztlich mit einer kritischen Auseinandersetzung der sich aufgezeigten Forschungslücken und weiterführendem Untersuchungspotential abgeschlossen. Diesbezüglich erweisen sich zusammenfassend geschlechtliche Differenzierung, das Einbeziehen sexueller Orientierung sowie intervenierende Faktoren der Diversität von Körperidealen als potentielle Forschungsansätze.