Kaum vergeht ein Tag, an dem die Medien nicht von einem “Shitstorm” berichten. Unternehmen fürchten sich vor den Konsequenzen solch einer Empörungswelle, obwohl bisher kein Einfluss nachgewiesen werden konnte. Die Kommunikationswissenschaft wiederum hat sich diesem Phänomen bislang nur ansatzweise angenommen. Die Arbeit möchte einen Beitrag zur Schließung dieser Forschungslücke leisten und geht der Frage auf den Grund, ob Shitstorms die Einstellung potenzieller Konsumenten verändern können. Um die Forschungsfrage zu beantworten, wurde eine Online-Befragung unter 373 Teilnehmern durchgeführt. Ein Screenshot des Barilla-Shitstorms in Form von konflikthaltigen Kommentaren unter einem Barilla-Post auf deren Facebook-Seite diente als Stimulus. Mit dem Elaboration-Likelihood-Model als theoretischem Rahmen konnte nachgewiesen werden, dass sich die Einstellung der Teilnehmer nach Rezeption des Stimulus leicht verändert hatte. Dabei verschlechterte sich die Einstellung bezüglich der Qualität der Nudeln sowie die Wahrnehmung der bisherigen Erfahrung mit der Marke Barilla. Andererseits verbesserte sich die Wahrscheinlichkeit, Barilla weiterzuempfehlen. Da die Argumente eher als schwach eingeschätzt wurden und den Facebook-Nutzern keine Expertise zugesprochen wurde, kann gefolgert werden, dass jegliche Einstellungsänderung über die periphere Route der Informationsverarbeitung geschah. Somit sind die Einstellungsänderungen eher kurzlebig und haben kaum Einfluss auf das Verhalten.
Shitstorms – Gefahr oder doch nur laue Luft?
Die Wirkung von Shitstorms auf die Einstellung (potenzieller) Konsumenten