transfer 19(4) » Rezeptions- und Wirkungsforschung

Serielles Storytelling – Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile

Eine quantitative Analyse des Zusammenhangs inhaltlicher und dramaturgischer Gestaltungselemente mit Kritiker- und Zuschauerbewertungen am Beispiel des Drama-„Serials“ Breaking Bad

Vom ursprünglichen Drama der Antike oder der Klassik durchlief dieses übergeordnete Genre in jüngster Zeit nachhaltige Veränderungen, die noch immer anhalten. Es entsteht ein neues Konzept des Erzählens, das – obwohl Produktionsfirmen von Zuschauern abhängig sind – bislang nicht anhand objektiver Auseinandersetzungen mit seinem inhaltlichen und dramaturgischen Aufbau untersucht worden ist. Die Ergebnisse dieser Arbeit liefern neue Erkenntnisse in drei zentralen Bereichen. (1) Sie bestätigen die fortschreitende Verschmelzung verschiedener Serienformate. (2) Sie geben Aufschluss darüber, dass die Bewertungen durch Zuschauer anhand literaturwissenschaftlicher Kriterien erklärt werden können, während offizielle Kritikerinstanzen anderen Normen folgen. (3) Schließlich kann anhand einer Analyse der einzelnen Akte einer Serienfolge nachgewiesen werden, dass der klassische Dramenaufbau der Antike noch immer in hoch signifikantem Zusammenhang mit positiven Zuschauerbewertungen steht.