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Selbstausdruck 2.0: Das Erfolgskonzept des Bloggers

Eine Untersuchung seiner Handlungslogik

Die Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, nach welcher Handlungslogik der Medienakteur „Blogger“ handelt. Neben den klassischen journalistischen Onlineformaten bilden sich immer mehr relevante Weblogs heraus, die sich regelmäßig an ein großes Publikum wenden. Der Blogger wählt Inhalte aus, präsentiert diese in eigenem Stil und ordnet die Information gegebenenfalls auch ein. Massenmedien, wie Onlinejournale und eben auch Blogs, können durch Selektion, Präsentation und Interpretation von Informationen die Gesellschaft verändern, angefangen beim Individuum bis hin zum gesamten System. Daher ist es relevant, diese neue Form der Logik und Vorgehensweise von Bloggern zu erschließen.

Anhand von acht qualitativen Leitfadeninterviews mit Bloggern aus dem Kunst,- und Kulturbereich wird herausgearbeitet, nach welcher Logik sie handeln. Dabei wurden private, journalistische und Corporate Blogs berücksichtigt. Als theoretischer Rahmen wird die Theorie der Akteur-Struktur-Dynamik von Uwe Schimank zugrunde gelegt.
Folgende fünf Ergebnisse sind aus der Forschungsarbeit zusammenzufassen: 1. Der Blogger selektiert seine Informationen aus einer „Filter-Bubble“. 2. Er präsentiert seine Medieninhalte crossmedial. 3. Ist das audiovisuelle Gesamterlebnis bei der Beitragsgestaltung für Aufmerksamkeit und Leserbindung relevant. 4. Ist die interpretative Auslegung der Informationen bewusst subjektiv und soll den Leser inspirieren. 5. Zuletzt entwickelt sich der Blogger zu einer eigenen Marke, die vom Verlangen nach Selbstausdruck lebt.