Mediale Aufmerksamkeit erreichen Ausländer meist dann, wenn sie zum Objekt politischer Diskussionen (Stichwort ‚Zuwanderung‘) werden oder wenn sie als Täter bzw. Opfer von Straftaten wahrgenommen werden. Insbesondere im Jahr 2000 rückte das Thema ‚Gewalt gegen Ausländer‘ in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Nach einer Serie fremdenfeindlicher Aktivitäten, wie die Anschläge auf die Erfurter Synagoge und die Moschee in Gera sowie die Angriffe auf Asylbewerber in Eisenach und Suhl, richtete sich der Blick auch verstärkt auf Thüringen. Vor diesem Hintergrund wurde die Ausländerberichterstattung in diesem Bundesland untersucht.
Den Gegenstand der Inhaltsanalyse bilden über 900 Artikel, die im Zeitraum zwischen 1995 und 2001 in der ?Thüringer Allgemeinen? und der ?Thüringischen Landeszeitung? publiziert wurden. Der Leser erhält ein umfassendes Bild darüber, wie Ausländer in den Tageszeitungen dargestellt werden: Welche Themen bzw. Nationalitäten stehen im Vordergrund der Berichterstattung? Wie differenziert und ausführlich informieren die Regionalzeitungen ihre Leser über Ausländerthemen? Und wie werden Ausländer in den Berichten bezeichnet und bewertet?
Neben der Beantwortung dieser Fragen wird in der vorliegenden Untersuchung auch ein konkretes Medienereignis thematisiert: die Berichterstattung über den Mord an Alberto Adriano.
Schwarz auf Weiß
Das Ausländerbild in den Thüringer Tageszeitungen. Eine quantitative und qualitative Inhaltsanalyse von 1995 bis 2001