Modernisierungsrisiken sind in den letzten Jahrzehnten stark ins öffentliche Interesse gerückt und ein vorrangiges Thema gesellschaftlicher Kommunikation geworden. Menschen in Industrienationen wird bewusst, dass sie in einer Welt leben, die nicht nur von Sicherheit, Wohlstand und Überfluss geprägt ist, sondern auch von Risiken.
Die Arbeit konzentriert sich darauf, wie soziokulturelle und politisch-ökonomische Risiken entstehen und wie sich gesellschaftliche Risiken unterschiedlichen Ursprungs gegenseitig bedingen. Insbesondere interessiert, inwieweit das System Journalismus eine primäre Funktion in der Kommunikation von nicht-technisch bedingten Risiken für die Gesellschaft erfüllen kann.
Der Fokus liegt auf dem Verhältnis zwischen Journalismus und Risikogesellschaft (nach Ulrich Beck). Es wird untersucht, wie sich in diesem Spannungsfeld Risikojournalismus als Teilsystem von Journalismus herausdifferenziert. Mithilfe der funktional-strukturellen Systemtheorie (nach Niklas Luhmann) werden dabei Interdependenzen zu anderen Teilsystemen beschrieben (Politik, Wirtschaft, neue soziale Bewegungen, Familie), Funktionen und Leistungen eines möglichen Risikojournalismus betrachtet und einige grundlegende Charakteristika der Risikogesellschaft ausgearbeitet. Es entsteht ein theoretisch konstruiertes, idealtypisches Modell eines Subsystems Risikojournalismus, das komplementär zu seinem Muttersystem Journalismus Leistungen für andere Teilsysteme erbringt, sich als eigenes Sinnsystem abgrenzt und gesamtgesellschaftliche Funktionen erfüllt.
Risikogesellschaft und Journalismus
Leistungen, Funktionen, Interdependenzen