In der Studie sollten die Folgen der jüngsten Weltfinanzkrise auf die Reputation von Investmentbanken untersucht werden, in der Süddeutschen Zeitung, im Handelsblatt und in der Bild-Zeitung. Von Interesse waren die Reputationseffekte aus zweierlei Gründen: Zum einen ist das öffentliche Ansehen wirtschaftlicher Akteure durch Entwicklungen im Mediensystem und den Neuen Strukturwandel der Öffentlichkeit in den vergangenen Jahrzehnten zunehmend fragil geworden. Zum anderen hat das Ereignis Weltfinanzkrise weitreichende Konsequenzen für die Weltwirtschaft nach sich gezogen, was deutliche Reputationsausschläge erwarten ließ.
Für die Studie wurde das Instrument der Reputationsanalyse verwendet.
Diese am Forschungsbereich Öffentlichkeit und Gesellschaft der
Universität Zürich entwickelte Methode basiert auf Inhaltsanalysen
redaktioneller Texte, wobei positive und negative Reputationsaussagen zu einer Gesamtwertung zusammengefasst werden. Insgesamt wurden 784 Artikel aus den Jahren 2005, 2008 sowie 2011 analysiert.
Das Ansehen von Investmentbanken ist infolge der Weltfinanzkrise deutlich und nachhaltig gesunken. Dies zeigt die Entwicklung der Reputationswerte zwischen den Jahren 2005 und 2008. Nur bei der Bild-Zeitung stiegen sie aufgrund eines statistischen Ausreißers an. Im Jahr 2011 lagen die Werte in allen Medien höher als zuvor. Sie waren bei Süddeutscher Zeitung und Handelsblatt jedoch nach wie vor deutlich negativer ausgeprägt als vor Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2005.
Reputationsrisiko Finanzwirtschaft?
Die Auswirkungen der Weltfinanzkrise auf das Ansehen von Investmentbanken in den Medien.