Die islamische und arabische Welt sieht sich immer wieder mit einer undifferenzierten Darstellung in Unterhaltungsformaten konfrontiert. Muslime und Araber nehmen in Narrationen westlicher Produktionen häufig die Rolle der Bösewichte ein. Auch der US-amerikanischen Serie Homeland wird eine rassistische Darstellung der islamischen und arabischen Welt vorgeworfen. Auf Grundlage des Model of Narrative Comprehension and Engagement (Busselle & Bilandzic, 2008) wird untersucht, welche Rolle Erfahrungen und Einstellungen in Bezug auf die islamische und arabische Welt bei dem Rezeptionserleben von Homeland einnehmen. Die standardisierte Online-Umfrage von 297 Befragten belegt einen Zusammenhang zwischen Erfahrungen, Einstellungen und der Realitätswahrnehmung der Serie. Demnach nehmen Befragte mit Erfahrungen den gezeigten Serienausschnitt geringfügig unrealistischer wahr, als Befragte ohne Erfahrungen. Befragte mit einer negativeren Einstellung zum Islam hingegen bewerten den Ausschnitt etwas realistischer als Befragte mit einer positiveren Einstellung. Das Rezeptionserleben wiederum profitiert von einer hohen Realitätswahrnehmung.