Im Netz kursieren Missbrauchsvorwürfe in der Deutschrapbranche, unteranderem ein konkreter Vergewaltigungsvorwurf einer Influencerin gegen den deutschen Rapper Samra. Eine erhöhte Wahrscheinlichkeit von sexuellen Übergriffen können unteranderem Folgen einer Rape Myth Acceptance sein, welche vorurteilbehaftete und tatrechtfertigende Einstellungen zum Thema sexueller Gewalt und Vergewaltigung beschreibt. In dieser Bachelorarbeit wird die Wirkung von frauenfeindlichen und Gewaltverherrlichenden Deutschraplyrics auf die Rape Myth Acceptance untersucht und ob die beeinflussenden Persönlichkeitseigenschaften ambivalenter Sexismus und die Selbstobjektifizierung diesen Wirkungsvorgang moderieren.
Mittels eines Online–Experiments wurden die Befragungsteilnehmenden zufällig einer Versuchsgruppe zugeordnet. Dabei bekam die Experimentalgruppe einen Stimulus, welcher einen Ausschnitt eines frauenfeindlichen und gewaltverherrlichenden Deutschraplyrics zeigt, wohingegen die Kontrollgruppe einen nicht frauenfeindlichen und gewaltverherrlichenden Deutschraplyric bekam. Die Auswertungen ergaben keine statistisch signifikanten Ergebnisse der aufgestellten Wirkungsmodelle der nicht repräsentativen Stichprobe (N = 261).
Die frauenfeindlichen und gewaltverherrlichenden Deutschraplyrics hatten bei der hier betrachteten Stichprobe keine statistisch auffindbare Wirkung auf die Rape Myth Acceptance der Hörer*innen und dieser Wirkungszusammenhang wurde nicht signifikant durch die gewählten Moderatoren beeinflusst. Ein explorativer Geschlechtervergleich zeigte, dass die Männer der Stichprobe (n = 131) eher zu Rape Myth Acceptance und ambivalenten sexistischen Einstellungen neigen, wohingegen sich Frauen (n = 124) eher selbst objektifizieren. Diese Arbeit liefert trotz nicht signifikanter Ergebnisse einen Beitrag zu dem noch weitestgehend unerforschten aber gesellschaftlich relevanten Thema der Wirkung von Deutschraplyrics, weshalb mit einem gezielten Ausblick an weiterführende Studien appelliert wird.