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Qualitative Mediennutzungsforschung. Offline- und Online-Methoden im Vergleich

In der kommerziellen Forschung werden qualitative Online-Methoden schon sehr lange eingesetzt. In den Sozialwissenschaften und insbesondere in der Kommunikationswissenschaft gilt die qualitative Online-Forschung jedoch immer noch als relatives Neuland. Woran liegt das?
Computervermittelte Kommunikation gilt heute immer noch oft als oberflächlich, unverbindlich und zum Teil unpersönlich. Die qualitative Forschung hat dagegen zum Ziel, die Sinndeutungen der Menschen zu erforschen sowie ihren Alltag und ihre Handlungsmuster zu rekonstruieren. Diese Ziele scheinen durch die computervermittelte Kommunikation nur schwer zu erreichen zu sein. Hier stellt sich nun die Frage, ob qualitative Online-Methoden den wissenschaftlichen Ansprüchen genügen, die an qualitative Verfahren gestellt werden.
Ziel dieser Arbeit ist es, durch einen Vergleich qualitativer Offline- und Online-Methoden, die Besonderheiten qualitativer Online-Verfahren herauszuarbeiten. Vergleichsbasis sind Interviews und Gruppendiskussionen zu verschiedenen Themen der Internetnutzung, wobei jede Fragestellung offline sowie online bearbeitet wurde. Außerdem wird untersucht, inwiefern die Online-Verfahren wissenschaftliche Standards erfüllen.
Die Ergebnisse des Methodenvergleichs zeigen, dass die verwendeten qualitativen Online-Methoden den Gütekriterien gerecht wurden. Es zeigt sich schließlich, dass das Online-Vorgehen bei bestimmten Fragestellungen eine gute Alternative bietet.