transfer 15(1) » Rezeptions- und Wirkungsforschung

Qualitative Analyse der Nutzung und Rezeption der ORF ON Science Channel-Angebote

Welchen Nutzen stellt das wissenschaftsjournalistische Angebot science.orf.at für Studenten dar?

Zentrales Thema der Arbeit ist die Ermittlung des Nutzens der wissenschaftsjournalistischen Website Science Channel (http:science.orf.at) für Studenten. Ausgehend vom Erwartungs- und Bewertungs-Modell des Uses-and-Gratifications-Approach werden die Erwartungen, Bewertungen und die Selektionshandlungen der Studenten ermittelt, um daraus die möglichen Gratifikationen der genutzten wissenschaftsjournalistischen Angebote des Science Channels zu interpretieren.
Die Daten wurden in einer qualitativen Untersuchung mit dem Einsatz eines Mehrmethoden-Designs aus Fragebogen, Interview, Beobachtung und der Methode des Lauten Denkens erhoben. Sechs Studenten wurden dabei gebeten auf der Website des ORF ON Science Channels zu surfen und dabei ihre Gedanken laut auszusprechen. Ausgewertet wurden die Daten mittels qualitativer Inhaltsanalyse. In der Ergebnisdarstellung wurden die Nutzungsprozesse der Surfhandlungen in drei Phasen unterteilt. Als Ergebnis dieser qualitativen Untersuchung können aufgrund der kleinen Fallzahl nur Hypothesen formuliert werden. Die Beobachtung der Nutzungsprozesse ergab, dass die Studenten in der Rezeptions- und Explorationsphase Bezüge zu den rezipierten Texten herstellten, die darauf schließen lassen, dass diese Inhalte einen Informationsnutzen für sie darstellen. Aus den hergestellten Bezügen wurden drei Relevanzebenen interpretiert: Allgemein-gesellschaftliche Relevanz, persönliche und wissenschaftliche Relevanz.