Im Zuge der zunehmenden Medialisierung des Sports rückt die mediale Sportberichterstattung stärker in den Fokus der Kommunikationswissenschaft. Während in den vergangenen Jahren aber bereits zahlreiche journalisten- und rezipientenzentrierte Studien entstanden sind, wurde die Rolle der Sport-PR bisher nur wenig beleuchtet. Diese Arbeit stößt in diese Forschungslücke und arbeitet mithilfe qualitativer Leitfadeninterviews mit Pressesprechern von Profisportvereinen aus verschiedenen Sportarten Arbeitsalltag, Selbstverständnis und Verhältnis zum Journalismus in der deutschen Sport-PR heraus.
Im ersten Teil der Arbeit, der als theoretisches Fundament für den Leitfaden dient, werden aktuelle Studien und gängige Theorien zur Öffentlichkeitsarbeit im Allgemeinen vorgestellt und erläutert. Die Präsentation der Ergebnisse der Befragung nimmt den zweiten Teil der Arbeit ein. In diesem zeigt sich ein noch geringer Professionalisierungsgrad der Sport-PR, der große Auswirkungen auf den Arbeitsalltag, wie zum Beispiel das Fehlen umfangreicher strategischer Planungen oder systematischer Evaluation, hat. Das berufliche Selbstverständnis der Befragten ist geprägt durch den zugeschriebenen Dienstleistungscharakter der Pressearbeit. Beim Verhältnis zum Journalismus konnten schließlich die Annahmen des Intereffikationsmodells bestätigt werden, das von gegenseitigen Induktions- und Adaptionsprozessen innerhalb der beiden Berufsfelder ausgeht.