Die Arbeit untersucht mit Hilfe psychophysiologischer Messungen, wie formale Medienstimuli innerhalb eines gewalthaltigen Films die emotionale Beteiligung des Rezipienten beeinflussen. Es wurden die physiologischen Reaktionen auf auditive, visuelle sowie audiovisuelle Stimuli im Rahmen eines quasi-experimentellen Designs aufgezeichnet und verglichen. Es fließen Kenntnisse aus der Psychophysiologie, der Emotionspsychologie und der Physiologie ein. Neben der Arousal-Theorie werden u.a. die Habitualisierungsthese sowie der Big-Five-Ansatz der Persönlichkeitsforschung integriert. Die sich ergebenden Variablen können die Emotionalität beeinflussen und wurden auf Grund dessen in einem Fragebogen erhoben.
121 Personen einer selektiven Stichprobe nahmen an dem Experiment teil. Es zeigten sich signifikante Unterschiede zwischen den emotionalen Reaktionen der einzelnen Stimulusgruppen. Der visuelle Stimulus führte zu den geringsten Reaktionen, während die Personen der audiovisuellen Stimulusgruppe stärker reagierten und die Probanden der auditiven Gruppe die größten emotionalen Reaktionen zeigten. Es konnten keine Korrelationen zwischen den angenommenen Einflussfaktoren und der Emotionalität in dieser Studie nachgewiesen werden. Soweit den Autorinnen bekannt ist, wurde in dieser Studie erstmalig aufgezeigt, dass innerhalb eines gewalthaltigen audiovisuellen Films der Ton einen stärkeren Einfluss auf die Emotionalität hat als das Bild oder die Kombination aus Ton und Bild.
Psychophysiologische Reaktionen auf auditive, visuelle und audiovisuelle Stimuli
Eine experimentelle Medienwirkungsstudie