Print-Medien spielen eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Stereotypen und Vorurteilen. Dies hat zur Folge, dass Print-Medien einen Einfluss auf die Stigmatisierung suchterkrankter Menschen, insbesondere bei Alkoholsucht, haben. So können Print-Medien auch dazu beitragen, Stigmatisierungen abzubauen, indem sie Alkoholsucht und dessen Betroffene entsprechend darstellen. Um herauszufinden, wie Alkoholsucht und hiervon betroffene Menschen in den deutschsprachigen PrintMedien dargestellt werden, wurde über den Zeitraum eines Jahres (2019) eine quantitative Inhaltsanalyse durchgeführt. Daran anknüpfend wurde auf Basis der Framing-Theorie nach Entman (1993) untersucht, ob bestimmte dominierende Berichterstattungsmuster, sogenannte Frames, existieren und ob sich diese in den verschiedenen Print-Medien unterscheiden. Hierzu wurde in mehreren Schritten eine hierarchische Clusteranalyse durchgeführt.
ls Ergebnis der empirischen Untersuchung konnten drei Frames identifiziert werden: Gesellschaft und Beruf, Folgen einer Alkoholsucht und Alkoholsucht als Prozess. Dabei ist zu erkennen, dass Alkoholsucht am häufigsten im ökonomischen und gesamtgesellschaftlichen Kontext thematisiert wird. Die schwerpunktmäßige Darstellung der Folgen oder des Prozesses, welcher hinter einer Alkoholsucht steht, lässt sich nur in knapp einem Drittel der untersuchten Artikel finden. In Bezug auf die Verschiedenheit der untersuchten Print-Medien konnten keine berichtenswerten Unterschiede in der Verteilung der Frames identifiziert werden.