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PR an Schulen

Wie gehen Lehrer mit PR-Aktivitäten außerschulischer Organisationen um?

Schulen in Deutschland gehen häufig Kooperationen mit außerschulischen Organisationen wie Unternehmen oder Vereinen ein. Die Gründe hierfür sind ebenso vielfältig, wie die Form der Kooperation. Im Fokus dieser Arbeit steht das Phänomen „Schul-PR“, also die Bemühungen von Organisationen ihre Themen und Botschaften an Schulen zu platzieren. Bei der Entscheidung, welche Angebote angenommen werden, kommt dem Lehrpersonal eine verantwortungsvolle Aufgabe zu. Sie entscheiden, welche Botschaften es in den Unterricht schaffen und wie mit ihnen umgegangen wird. Die Frage, ob sie die ausreichende Medienkompetenz dazu besitzen, bildet den Kern dieser Arbeit. Als Grundlage dient ein zweiteiliges Modell, das die Gatekeeper-Rolle der Lehrkräfte darstellt und die Bedeutung der PR-Kompetenz im Bewertungsprozess von Schul-PR-Angeboten verdeutlicht. In einer qualitativen Studie wurden Leitfadeninterviews mit Gymnasial- und Gesamtschullehrern durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass Lehrer selbst ihre PR-Kompetenz als ausreichend einschätzen, aber nicht immer in der Lage sind, alle Ebenen eines Angebots zu analysieren. Bei der Bewertung von Angeboten greifen sie auf Kriterien wie eine schulgerechte Aufarbeitung der Inhalte, eine Übereinstimmung mit dem Lehrplan sowie praktische Überlegungen zu Kosten und Aufwand zurück. Zudem zeigt sich, dass eine Ausbildung der Lehrer im Bereich der Medienkompetenz sich positiv auf ihre PR-Kompetenz und die Fähigkeit diese an Schüler zu vermitteln auswirkt.