Theoretische Metaanalysen sind derzeit wichtiger Bestandteil einer sich etablierenden Public-Relations-Forschung. Die diversen in den letzten Jahrzehnten unternommenen Versuche, Habermas´sche Konzepte für die PR-Forschung fruchtbar zu machen, haben bis heute lediglich punktuell eine Diskussion erfahren.
Die vorliegende Arbeit untersucht, inwiefern die Theorie des kommunikativen Handelns sowie der Strukturwandel der Öffentlichkeit als Grundlagen für theoretische und empirische Arbeiten der PR-Forschung nutzbar gemacht werden können. Dabei werden nicht nur Anwendungsmöglichkeiten der theoretischen Konzepte aus verschiedenen Analyseperspektiven dargestellt, sondern auch deren Herausforderungen, Widersprüche und Grenzen diskutiert. In Konfrontation mit Habermas´ kritischem Verständnis von PR, erweisen sich dabei vor allem die auf der Meso-Ebene angesiedelten PR-Konzepte als augenfällig im Widerspruch mit dem PR-Verständnis des Referenzphilosophen. Mit der Rechtfertigung moralischer Geltungsansprüche und der Unterscheidung von Lebenswelt und System werden in weiteren Analysen zwei Kerngegenstände der vorangegangenen Diskussion herausgegriffen und genauer in den Blick genommen. Hier zeigt sich, dass einerseits die in Überlegungen zur PR-Ethik zunehmend geforderte Einbeziehung der Umwelt, andererseits die Entwicklung von lebensweltbezogenen Netzwerken zu strategisch kommunizierenden Organisationen erhebliche Herausforderungen für die auf Habermas basierte PR-Forschung darstellt.