Das Social Web hat über seine verschiedenen Anwendungen wie Blogs, Soziale Netzwerke, Podcasts und Co. in den letzten Jahren eine bedeutende Rolle im Rahmen der Internetnutzung eingenommen. Mit dieser Entwicklung verbindet sich auch die Erwartung, dass die verschiedenen Applikationen von den Bürgern zur politischen Beteiligung genutzt werden. Die Arbeit untersucht anhand einer Online-Befragung unter Social Web-affinen Studierenden das Partizipationspotenzial des Social Web. Dabei steht nicht nur die Frage im Mittelpunkt, ob sich Studierende über das Social Web politisch beteiligen, sondern auch wie dieses Partizipationsverhalten erklärt werden kann. Hierzu wird auf ein instrumentellen Verständnis politischer Beteiligung sowie verschiedene handlungsorientierte Theorien der politikwissenschaftlichen Partizipationsforschung zurückgegriffen. Es zeigt sich, dass die Beteiligungsmöglichkeiten nicht nur überaus positiv eingeschätzt werden. Vielmehr werden die verschiedenen Anwendungen auch in einem relevanten Maß aktiv politisch genutzt. Mit Hilfe der verschiedenen Theorien kann darüber hinaus die „Politische Partizipation 2.0“ sehr gut erklärt werden: Es sind vor allem politisch interessierte Studierende mit einer starken Parteiidentifikation, die sich im Social Web aktiv politisch engagieren. Zudem besitzen sie in hohem Maße die Fähigkeit, mit dem Social Web umzugehen und die sogenannten Civic Skills, d.h. die bürgerlichen Kompetenzen, die partizipationsfördernd wirken.
Politische Partizipation 2.0
Eine Befragung Social Web-affiner Internetnutzer