Die Arbeit soll einen Beitrag zur Klärung des Verhältnisses von Politik und Medien beziehungsweise von politischer PR und Journalismus leisten. Unter den speziellen Bedingungen der direkten Demokratie der Schweiz interessiert dabei insbesondere der Einfluss der politischen Öffentlichkeitsarbeit von Initiativkomitees auf die Berichterstattung der Tagespresse. Konkret wird gefragt, ob und wie sehr die mediale Aufmerksamkeit mit der unterschiedlichen Strategie- und Organisationsfähigkeit sowie den vorhandenen finanziellen Mitteln der Initiativkomitees zusammenhängt. Dementsprechend rücken Fragen nach der Beschaffenheit sowie der Resonanz des politischen Inputs, nach der Transformation dessen und nach der journalistischen Eigenleistung ins Zentrum.
Die Untersuchung berücksichtigt sowohl qualitative als auch quantitative Aspekte der Dokumentenanalyse. Auf der Grundlage der Untersuchungsergebnisse wird ersichtlich, dass Unterschiede in der Berichterstattung über die beiden Initiativen vorhanden sind. Diese lassen sich stärker durch die üblichen Routinen und politischen Linien der untersuchten Pressetitel sowie durch die Charakteristik (vor allem die Konflikthaftigkeit) der jeweiligen Themen erklären, als durch die Kampagnenorganisation und -führung selbst.
Politische Öffentlichkeitsarbeit und Medienrealität
Eine Input-Output-Analyse der Medienarbeit von Initiativkomitees und der Abstimmungsberichterstattung in der Tagespresse am Beispiel der Verwahrungs- und der Behinderteninitiative