Die Dissertation untersucht, welche Bedeutung dem Internet in der Politikvermittlung zukommt. Der Autor geht dabei erstens der Frage nach, welche Anbieter politische Inhalte im Internet zur Verfügung stellen, wie sie dabei vorgehen und wie die Struktur der Inhalte beschaffen ist. Zweitens analysiert er, inwiefern die online angebotenen Inhalte auf eine Nachfrage durch die Bürger treffen. Im Untersuchungskontext von Volksabstimmungen in der Schweiz hat der Autor hierfür im Jahr 2008 umfangreiche Befragungen von Verantwortlichen in Medienorganisationen und von politischen Akteuren sowie zwei repräsentative Bevölkerungsbefragungen durchgeführt. Zudem hat er im Rahmen einer Strukturanalyse das konkret vorhandene Angebot an politischen Inhalten im Internet mittels einer Suchmaschine erhoben.
Insgesamt lässt sich beobachten, dass für die Verantwortlichen journalistischer Onlineangebote politische Inhalte oftmals keine zentrale Rolle für deren strategische Ausrichtung spielen. Die politischen Akteure machen eigenen Aussagen zufolge regen Gebrauch vom Internet, wobei mithilfe der Strukturanalyse der Grossteil der Suchmaschinen-Treffer etablierten politischen Akteuren zugeordnet werden kann. Mit der repräsentativen Bevölkerungsbefragung wird gezeigt, dass für Bürger, die sich im Internet über politische Themen informieren, neben den Onlineangeboten klassischer Zeitungen vor allem Newsportale die zentrale Anlaufstelle sind.
Die Dissertation ist im Halem Verlag (Köln) erschienen.
Politische Inhalte im Internet
Eine Untersuchung des Angebots von und der Nachfrage nach politischen Inhalten im World Wide Web am Beispiel von Volksabstimmungen in der Schweiz