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Politikerinnen und Politiker in den Medien

Eine qualitative Fallstudie zur medialen Geschlechterrepräsentation im Vorfeld der US-Senatswahl 2012

Weibliche Abgeordnete im Parlament und in Führungspositionen gehören immer mehr zum politischen Alltag westlicher Gesellschaften. Die vorgelegte Arbeit stellt die Frage, inwiefern dabei Politikerinnen und Politiker von den Medien unterschiedlich behandelt werden. Aus der relevanten Literatur wurden vier Forschungsfragen abgeleitet, die Themenbereiche abdecken, bei denen Geschlechterklischees möglicherweise eine Rolle spielen: die Spekulation über Aussichten für einen Wahlerfolg, politische Themen, Charaktereigenschaften sowie Privatleben und Aussehen.
Zur Beantwortung wurde eine qualitative Inhaltsanalyse der Medienberichterstattung zur US-Senatswahl 2012 durchgeführt und personenbezogene Artikel aus relevanten Tageszeitungen untersucht. Dabei konnten für drei der vier Forschungsfragen keine wesentlichen Unterschiede in der Berichterstattung über Frauen und über Männer festgestellt werden. Lediglich bei Charakterbeschreibungen war dies der Fall. So wurden Kandidatinnen öfter als ihre männlichen Kollegen mit weichen Attributen wie ’nice‘ oder ‚charming‘ beschrieben. Zudem fiel auf, dass Frauen häufiger beim Vornamen genannt wurden und ihre geschlechtliche Zuordnung explizit genannt wurde. Zusammenfassend ließ sich festhalten, dass das Geschlecht der KandidatInnen zwar einen Einfluss auf die Berichterstattung hatte, dieser aber nicht mehr so ausgeprägt zu sein schien, wie dies Studien älteren Datums noch festgestellt hatten.