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Opern-Streaming: Notlösung in der Krise oder zukunftsweisende Rezeptionsform?

Eine qualitative Untersuchung zur Rezeption von Opern-Streams in Zeiten der Corona-Pandemie

Die Oper befindet sich im Wandel: Während die Konkurrenz durch andere Freizeitaktivitäten steigt, verliert die Oper an Popularität. Digitales Opern-Streaming weckt die Hoffnung, der Abwärtsentwicklung entgegen zu wirken und gewann während der Covid-19-Pandemie an Bedeutung. Die Arbeit geht der Frage nach, inwiefern das Streamen von Opern für Rezipierende eine zukunftsweisende Rezeptionsform für Zeiten nach der Corona-Krise darstellen könnte. Die Ergebnisse aus sieben qualitativen Leitfadeninterviews zeigen, dass Opern-Streaming als ergänzende Rezeptionsform in das Mediennutzungsrepertoire von Operninteressierten integriert wird. Hierbei spielen musikbezogene, persönliche sowie soziale Motive eine Rolle. Die Vorteile des Opern-Streamings liegen in der zeitlichen Flexibilität sowie in der vielfältigen Programmauswahl. Des Weiteren werden neue, interaktive Erfahrungsweisen erkundet. Insgesamt erleben die Rezipierenden einen Opern-Stream jedoch weniger intensiv als einen Live-Opernbesuch.