Spätestens seit dem II. Vatikanischen Konzil, bei dem die Funktion der Medien für Information und Lebensorientierung der Christen hervorgehoben wurde, ist die katholische Kirche aufgefordert, sich mit der modernen Rolle der Massenmedien auseinanderzusetzen. Jedoch beeinträchtigen Ängste und Vorurteile der jeweils anderen Institution gegenüber ein konstruktives Miteinander, Kraemer spricht sogar von „polarem Widerstreit“ und bescheinigt Kirche und profanen Medien ein „gebrochenes Verhältnis“.
Seit Mitte der 90er Jahre nun sucht die katholische Kirche in Deutschland ihr Heil verstärkt auch im Internet. Vor allem die Diözesen haben ‚ihre Netze ausgeworfen‘ in der Hoffnung, auch virtuell Menschenfischer zu werden. Die ‚Kirche im Netz‘ hat in den vergangenen Jahren konkrete Formen angenommen, aus ersten, einfachen Seiten sind vielerorts komplexe Websites geworden, die mit zahlreichen Angeboten v.a. aus den Bereichen Selbstdarstellung, Service und Seelsorge aufwarten.
Die Diplomarbeit zeichnet zuerst die Entwicklung des kirchlichen Medienverhältnisses von den Apostelbriefen bis heute nach, analysiert dann die Chancen und Gefahren, die sich aus dem Schritt in die Virtualität ergeben (könnten). Ein Blick widmet sich dabei auch der Frage, inwieweit sich Kirche überhaupt ins Netz verlagern kann. Der empirische Teil der Arbeit beschäftigt sich mit einer ausgedehnten technischen und inhaltlichen Analyse der Homepages der Diözesen Augsburg, Eichstätt und Bamberg und erörtert Perspektiven.
Online mit Gott
Das Internet-Engagement der katholischen Kirche in Deutschland