Der Strukturwandel des Mediensystems und Ökonomisierungsprozesse stehen im Mittelpunkt der Arbeit und werden anhand der Fragen nach Entwicklungen und Ursachen sowie nach Konsequenzen von Medienkonzentration analysiert. Dafür werden medienökonomische Ansätze mit kommunikationswissenschaftlichen Theorien verbunden. Als Basis dient das Marktstruktur-Marktverhalten-Marktergebnis-Paradigma.
Publizistische Ziele werden zunehmend den wirtschaftlichen Zielen der produktiven und allokativen Effizienz untergeordnet, Medien befinden sich damit in einem Spannungsfeld zwischen marktgerechter Produktion und den zentralen Medienfunktionen für die Gesellschaft.
Die Konsequenzen von Medienkonzentration sind vor allem die Erlangung von Marktmacht und die Möglichkeit zur Errichtung von Marktzutrittsbarrieren, wodurch eine optimale Allokation durch Marktmechanismen nicht gegeben ist. Damit kann nicht mehr von der These ausgegangen werden, dass eine Vielzahl von Anbietern inhaltliche Vielfalt gewährleisten kann; die Funktionen der Medien für die Gesellschaft werden nicht mehr optimal erfüllt.
Daraus lässt sich ableiten, dass die in der Praxis zur Anwendung kommenden quantitativen Konzentrationsindizes für eine Evaluierung publizistischer Konzentration nicht ausreichend sind, wie dies auch anhand des Fallbeispiels gezeigt wird. Es wird daher auf theoretischer Ebene ein Konzept ausgeführt, das für die Entwicklung qualitativer Indikatoren plädiert, die wesentlich auf die Medienfunktionen Bezug nehmen.
Ökonomisierung und Konzentration am Printmedienmarkt
Mit einer Beschreibung des Fallbeispiels 'Formil'