Um in der heutigen Informationsflut zurecht zu kommen, orientieren sich Rezipienten häufig an Schlüsselinformationen. Fernsehsender strahlen beispielsweise ein intersubjektiv wahrgenommenes Image aus, welches die Orientierung vereinfachen kann. Es stellt sich die Frage, ob nicht nur bei der Auswahl, sondern auch bei der Rezeption von Medieninhalten Images eine Rolle spielen? Überträgt sich das Image eines Senders auf seine Sendungen, die dementsprechend beurteilt werden?
Im Mittelpunkt der Untersuchung steht die Aktivierung von kognitiven Strukturen (z.B. Schemata) aufgrund einzelner Schlüsselinformationen, wie der Herkunft eines Medienproduktes. So wurde in einem wissenschaftlichen Experiment ein inhaltlich identischer Zusammenschnitt einer Unterhaltungssendung zwei Untersuchungsgruppen mit der Information, sie stamme vom WDR (der der tatsächliche Produzent ist) bzw. von RTL, gezeigt, während eine Kontrollgruppe die Sendung ohne Herkunftsinformation rezipierte. Die nachfolgende Beurteilung der Sendung sollte abhängig vom Senderimage Unterschiede in Wahrnehmung und Bewertung der Inhalte aufdecken.
Es zeigt sich, dass Images durchaus die Wahrnehmung von medialen Inhalten beeinträchtigen können. Geeignete Schlüsselinformationen können die Erwartungshaltung und Wahrnehmung beeinträchtigen, vor allem in der präkommunikativen Phase.
Öffentlich ge-echtet?
Ein Experiment zur Überprüfung des Einflusses von Sender(gruppen)-Images auf die Bewertung von Fernsehangeboten am Beispiel der Unterhaltungssendung „echt Böhmermann“.