Die Arbeit gibt einen vielschichtigen Einblick in Nutzungsmotive und -gewohnheiten von MP3-Player-Nutzern. Ferner werden Auswirkungen der Nutzung auf Umweltwahrnehmung und Kommunikation der Nutzer untersucht. Zu Beginn stehen eine Einführung in die Geschichte portabler Audiogeräte, die Darstellung der Besonderheiten des MP3-Players im Vergleich zu seinen Vorgängern sowie ein Blick auf die Verbreitung der Geräte in Deutschland. Die Hypothesen, die der Arbeit zugrunde liegen, basieren u.a. auf qualitativen Interviews, die der quantitativen, schriftlichen Befragung von 207 Studierenden vorausgingen. Die Analyse der Motivdimensionen stützt sich auf zwei unterschiedliche Theorien zur Erklärung von Mediennutzung: den Uses-and-Gratifications-Ansatz und die Mood-Management-Theorie, wobei der Schwerpunkt der Arbeit auf dem Uses-and-Gratifications-Ansatz liegt. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass die MP3-Player-Nutzung teils auf neuen, medienspezifischen Motiven basiert, die auf die Mobilität des Mediums und auf die (akustische) Isolation, die es schafft, zurückzuführen sind. Wichtige Motive sind u.a.: Entspannung, Stimmungsregulation und das gezielte Ausblenden der Umgebung. Zudem kennt die Mehrheit der Befragten das Gefühl während der Nutzung des Players Teil eines Films zu sein, wodurch die Umgebung irreal, fremd und mit der Musik verbunden erscheint. Die Ergebnisse weisen somit auf eine eindringliche Wirkung der rezipierten Musik auf die visuellen Sinneseindrücke der Nutzer hin.
Nutzungsfunktionen des MP3-Players und die Auswirkungen der Nutzung auf Wahrnehmung und Kommunikation
Befragung von MP3-Player-Nutzern an der Universität Mainz