Die Möglichkeiten zur politischen Teilhabe durch Online-Kommunikation steigen immer weiter an. Nicht nur klassische Partizipationsformen verlagern sich zunehmend in das Netz, es entstehen auch neue innovative Formen. So auch im Landkreis Friesland. Dort wurde im November 2012 die Plattform LiquidFriesland gestartet. Auf der Plattform können sich die Bürgerinnen und Bürger zu den Themen des Kreistages einbringen und so Politik mitgestalten.
Dieses Experiment des Landkreises Friesland wurde im Rahmen der Masterarbeit empirisch untersucht. Dabei wurde analysiert, ob diese technische Innovation Jugendliche zur politischen Partizipation mobilisiert und ob sich dabei auch Jugendliche zu Wort melden, die bislang politisch stumm blieben.
Um die Effekte der Plattform messen zu können wurden sowohl Jugendliche in Friesland als auch in einem Vergleichslandkreis befragt.
Die Analyse der erhobenen Befragungsdaten (N = 92) ergab, dass sich die Jugendlichen in Friesland trotz ihrer innovativen Plattform nicht häufiger online politisch einbringen, als die Jugendlichen des Vergleichsortes. Es stellt sich außerdem heraus, dass die Jugendlichen Frieslands die Plattform kaum kannten. Lediglich 17,8 Prozent der befragten Friesländer gaben an, bereits von der Plattform gehört zu haben. Ein Befragter aus Friesland nutzte die Plattform bereits. Dieser Nutzer wurde jedoch nicht mobilisiert – er nutzte ohnehin bereits eine Reihe von Partizipationsformen im und außerhalb des Netzes.
Neue Medien – neue Beteiligte?
Eine Untersuchung der politischen Partizipation Jugendlicher am Beispiel „LiquidFriesland“