Mit der Etablierung des Internets als Informationsmedium hat sich ein grundlegender Wandel in der Nachrichtennutzung vollzogen. Für viele Verlage stellt sich zudem die Frage, welche Nachrichten die Aufmerksamkeit der Nutzer wecken wenn der Abruf unterwegs über ein internetfähiges Mobiltelefon stattfindet.
In der Arbeit wird das Trendthema mobiles Internet in einem kommunikationswissenschaftlichen Rahmen behandelt. Die Basis für die Beantwortung der Forschungsfrage, ob sich die rezipientenseitige Nachrichtenauswahl zwischen mobiler und stationärer Online-Nutzung unterscheidet, bildet die Nachrichtenwert-Theorie. Um zu überprüfen, ob bestimmte Nachrichten- bzw. Ereignismerkmale (Aktualität, Human Interest und Etablierung) in einer mobilen Nutzungssituation eine besondere Rolle spielen und zu einer erhöhten Auswahlwahrscheinlichkeit der Nachricht führen, wurde ein experimentelles Untersuchungsdesign entwickelt und in Form einer Onlinebefragung (N = 385) umgesetzt.
Die Ergebnisse lassen schließen, dass die Medienkonvergenz im Onlinebereich bereits sehr weit fortgeschritten ist: Wenn inhaltliche Faktoren als Untersuchungsbasis dienen, scheint es für die initiale Selektionsentscheidung des Nutzers nicht relevant zu sein, ob er Online-Nachrichten in einer mobilen oder in einer stationären Nutzungssituation abruft. Fortführende Überlegungen zeigen jedoch deutlich den weiteren Forschungsbedarf auf, um die Nachrichtennutzung im mobilen Internet adäquat erklären zu können.
Nachrichtenauswahl der Rezipienten im mobilen Internet
Eine empirische Untersuchung auf Basis der Nachrichtenwert-Theorie