Nicht erst seit der Entstehung einer zweiten deutschen Nachrichtenagentur gilt der Markt der News-Zulieferer als hart umkämpft. Dennoch hat sich die Situation zugespitzt, seit sich die Münchner ddp Nachrichtenagentur GmbH von April 2000 an mit neuem Angebot dem Markt stellte. Vor dem Hintergrund eines sich wandelnden Mediensystems, in dem neue Kunden neue Vorstellungen von Inhalten artikulieren, drängt sich die Frage auf, wie sich die junge Kirch-Tochter als erwerbswirtschaftliches Unternehmen gegen ihre Mitkonkurrenten positioniert. Und im Speziellen: inwiefern sich ddp von dem etablierten, genossenschaftlich strukturierten Marktführer dpa unterscheidet.
Mit einem inhaltsanalytischen Vergleich des Kernangebots von ddp und dpa möchte die Arbeit die Agenturforschung bereichern. Es handelt sich um die erste Studie über den neuen Dienst der ddp. Dabei wurden insgesamt 1159 Meldungen hinsichtlich 21 Kategorien ausgewertet. Die Kriterien messen vorrangig strukturelle und formale Daten.
Als Ergebnis konnte festgestellt werden, dass die Unterschiede vor allem im Umfang, der thematischen Zusammensetzung und dem Gehalt von Bewertungen zu finden waren. Gemeinsamkeiten lagen im Tagesrhythmus, in den Präsentations- und Darstellungsformen. Überraschenderweise konnte die Stichtagsanalyse nicht bestätigen, dass ddp auf Grund seiner DDR-Vorgeschichte durch ADN in den neuen Bundesländern über eine stärkere Berichterstattung verfüge als dpa.
Nachrichtenagenturen im Wandel des Mediensystems
Das Kernangebot von ddp und dpa im inhaltlichen Vergleich