Da Moderation von User-Generated-Content mit hohen finanziellen und personellen Ressourcen verbunden ist, wird versucht einen Ressourcen schonenden Weg zu finden, einen qualitativ hochwertigen Diskurs zu ermöglichen. Hierbei können automatisierte Verfahren einen wesentlichen Beitrag leisten. Anhand von sechs Experteninterviews wurde eine qualitative Inhaltsanalyse von Online Nachrichtenmedien durchgeführt. Ziel war es zu untersuchen, wie sich die Moderationspraxis, das Selbstverständnis der Moderatoren und der Einsatz automatisierter Verfahren ausgestaltet.
Die Ergebnisse zeigen, dass sich Moderatoren als Vermittler zwischen Rezipienten und Journalisten sehen, die das Vertrauensverhältnis zu den Medien stärken und einen konstruktiven, qualitativ hochwertigen Diskurs anleiten sollen. Ausgelöst durch Kapazitätsbeschränkungen versuchen Redaktionen die Moderation durch den Einsatz von automatisierten Tools zu unterstützen und haben damit bislang gute Erfahrungen gemacht. Ressourcenbindende Tätigkeiten werden von Maschinen übernommen, damit für Moderatoren und Autoren mehr Zeit für ihre Kernkompetenzen, persönlichen Kontakt und Kreativität bleibt. Als beste Strategie für die Moderationspraxis hat sich in den untersuchten Medien eine Symbiose aus menschlicher und maschineller Arbeit etabliert, was auch als Handlungsempfehlung für Redaktionen ausgesprochen wird.