Die vorliegende Masterarbeit erforscht in qualitativer Weise, wie junge Menschen die deutsche Flüchtlingsberichterstattung vor dem Hintergrund ihres eigenen Migrationshintergrundes wahrnehmen, bewerten und reflektieren. Im Vordergrund steht die Frage, ob und wenn ja wie, die Berichterstattung zur Flüchtlingskrise auf der Folie eigener bzw. familiärer lebensweltlicher Erfahrungen rezipiert wird. Es wurden insgesamt sechs Interviews mit jungen Erwachsenen im Alter von 20 bis 25 Jahren geführt. Um das formulierte Erkenntnisinteresse zu verfolgen, wurde die qualitative Einzelfallanalyse im Sinne Mayrings als Auswertungsmethode für die Untersuchung hinzugezogen. Die Einzelfälle wurden in Anlehnung an die ethnografischen Einzelfallporträts, die von Röser und Peil (2010) entwickelt wurden, dargestellt. Mit interessanten Ergebnissen: Junge Menschen mit Migrationshintergrund rezipieren die Berichterstattung zur Flüchtlingskrise auf der Folie lebensweltlicher bzw. familiärer Erfahrungen, wenn auch in unterschiedlich ausgeprägter Form, die von den subjektiven Empfindungen und Bezugspunkten der eigenen Migrationserfahrung oder denen der Familie, als auch von Bezugspunkten in der eigenen migrantischen Identität beeinflusst wird. Mit Blick auf medial vermittelte Bilder und Informationen, sind Bezüge zur migrantischen Identität jedoch nicht immer pauschal sichtbar, da die Probanden mehrheitlich zwischen den Polen Identifikation vs. Abgrenzung bzw. Nähe vs. Distanz pendeln.