transfer 9(1) » Rezeptions- und Wirkungsforschung

Mediennutzung türkischer und türkischstämmiger Migrantinnen in Deutschland

Eine qualitative Studie

Ziel der qualitativen Studie ist es, die Determinanten der Mediennutzung türkischer und türkischstämmiger Frauen zu untersuchen, die nicht nur in einem Migrationshintergrund leben, sondern im Erwachsenenalter selbst die Erfahrung der Migration gemacht haben. Des weiteren werden spezifische Nutzungsmotive, Nutzungssituationen und die Bedeutung der Medien im Alltag der in Deutschland lebenden Frauen eruiert.
Theoretische Basis für die Untersuchung ist die Darstellung der Migration und der Lebensweise der Migrantinnen aus der Türkei. Darüber hinaus werden Theorien zur Erklärung von Mediennutzung (Uses-and-Gratifications-Approach, sozialpsychologische Ansätze, Cultural Studies, Lebensstilkonzept und Mediensozialisation) vorgestellt und diskutiert.
Auf der Grundlage von zehn Leitfadeninterviews konnten Mediennutzungsmotive (z.B. Vergleichen, Neuorientierung, Rückbezug auf Bekanntes oder emotionale Motive) festgestellt und eine Nutzertypologie gebildet werden. Kriterium für die Zuordnung zu den Nutzertypen ist die vorwiegende Hinwendung zu deutschen, türkischen oder internationalen Medien. Die Nutzung einer bestimmten Mediengruppe wird von verschiedenen Determinanten, wie z.B. Lebensorientierung, Netzwerke und Mediensozialisation, Religiosität, Alter, Bildung und Beruf, beeinflusst. Die Studie zeigt auf, wie sich Lebensweise und Integrationssituation der Migrantinnen in der Mediennutzung widerspiegelt.