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Medienkompetenzvermittlung in den Lehrplänen der Bundesländer – ein inhaltsanalytischer Vergleich

Durch die Entwicklung neuer Kommunikationstechnologien ist ein starker Trend zur Mediengesellschaft zu erkennen. Die Medien werden eine immer wichtigere Sozialisationsinstanz für Jugendliche. Ziel dieser Inhaltsanalyse ist es, einen Überblick über die Medienkompetenzvermittlung in den Lehrplänen der deutschen Bundesländer zu bekommen.
Im Theorieteil wird zunächst auf diverse Medienkompetenzmodelle eingegangen und anschließend sehr anschaulich das Bielefelder Medienkompetenzmodell von Dieter Baacke vorgestellt. Seine Dimensionen Medienkunde, Medienkritik, Mediennutzung und Mediengestaltung sind Grundlage der Datenerhebung. Zu den wichtigsten Befunden gehört die Erkenntnis, dass über alle Länder und Schulfächer hinweg Medienkunde und Mediennutzung die häufigsten Dimensionen sind.
Medienkompetenzvermittlung als Ganzes findet in allen Schulfächern, außer in Sport, statt. Medienkompetenzvermittlung wird am stärksten in Sprachen und Fächern der Geisteswissenschaften berücksichtigt. Das Schlusslicht bilden die Naturwissenschaften.
Zusammenfassend ist zu erkennen, dass die Vermittlung stark auf technische Kenntnisse und Mediennutzung zentriert ist. Die Jugendlichen werden in der Schule kaum oder gar nicht über die Chancen und Risiken der Mediennutzung aufgeklärt. Auch der Medieneinsatz gehört noch lange nicht zum Schulalltag und sollte nach Meinung der Verfasserin in jedes Schulfach integriert werden, sowohl von Seiten der Lehrer, als auch von Seiten der Schüler.