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Medienkompetenz macht Schule

Eine empirische Untersuchung der medialen technischen Sach- und evaluativen Selbstkompetenzen von Thüringer Lehrern und deren Einflüsse auf die medienbezogene Unterrichtsgestaltung im Zuge des Thüringer Medienkundeunterrichts

In unserer mediatisierten Gesellschaft gilt Medienkompetenz als Schlüsselqualifikation. Sie zu fördern ist unter anderem Aufgabe der Schule als Bildungseinrichtung. Das Bundesland Thüringen erkannte als eines der ersten diese Relevanz und führte im Schuljahr 2001/2002 einen obligatorischen Medienkundeunterricht ein. Die Arbeit knüpft hieran an und evaluiert die schulinterne Umsetzung am Beispiel des Apoldaer Gymnasiums unter folgendem Gesichtspunkt: Inwiefern beeinflussen medienbezogene technische Sach- und evaluative Selbstkompetenzen der unterrichtenden Lehrkräfte deren mediendidaktischen und -pädagogischen Kompetenzen? Hierzu wurden im Rahmen einer qualitativen Fallstudie im Mai 2016 sechs Lehrkräfte des Staatlichen Gymnasiums Bergschule Apolda in leitfadengestützten Einzelinterviews befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass mehrere Faktoren die schulinterne integrative Umsetzung des Medienkundekonzepts beeinflussen: Dazu zählt einerseits der private Medienkonsum, die individuelle Technikaffinität und die evaluative Selbstkompetenz der Lehrkräfte, wobei ein direkter Zusammenhang mit den medienpädagogischen Fähigkeiten zu erkennen ist. Eine ebenso relevante Rolle spielen allerdings auch schulische Rahmenbedingungen wie die interne Umsetzung des theoretischen Medienkundeunterrichtskonzepts und insbesondere die technische Ausstattung, aber auch die Unterstützung durch die Schulleitung und den Bundesstaat.