Wir leben in einer mediatisierten und zunehmend digitalisierten Gesellschaft, d.h. ein großer Teil unserer Gesellschaft beruht auf digitalen Medien und Infrastrukturen. Die sog. digitalen Medien haben Einzug in nahezu jeden Lebensbereich gehalten und gewisse Prozesse und Lebensbereiche sind ohne digitale Medien gar nicht mehr denkbar. So auch Kindertageseinrichtungen?
In der Arbeit werden aus einer ganzheitlichen Akteursperspektive Hintergründe und Motive der Mediennutzung von Erzieher:innen (>50 Jahre) im beruflichen wie privaten Kontext ausgemacht und mögliche Auswirkungen auf den beruflichen Alltag herausgearbeitet. Die forschungsleitende Frage nach der Bedeutung und dem Einsatz von Medien im Berufsalltag von Erzieher:innen (>50 Jahre) wird anhand von sieben leitfadengestützten Interviews und anschließender qualitativer Inhaltsanalyse angelehnt an Philipp Mayring untersucht. Die befragten Erzieher:innen geben in Form von Medienrepertoires Auskunft über ihr alltägliches Medienhandeln, sowie ihre Auffassung von Medienkompetenz und welche Rolle diese bei der Bewältigung ihrer beruflichen Aufgaben spielt. Außerdem werden Hürden und Hemmnisse in Bezug auf den beruflichen Medieneinsatz sowie die wahrgenommenen medienbezogenen Veränderungen in der Gesellschaft dargelegt. Auch wird die Bedeutung der persönlichen Haltung der Erzieher:innen in Bezug auf Medien und Digitalisierung beleuchtet.
Die Ergebnisse zeigen vielfältige Medienrepertoires, die stark an Routinen und Gewohnheiten orientiert sind. Es lässt sich kein eindeutiges, übergreifendes oder typisches Medienensemble von Erzieher:innen ausmachen. Ebenso zeigt sich, dass das private Mediennutzungsverhalten der Erzieher:innen sich zum Teil sehr konträr zum Medieneinsatz in der Kindertageseinrichtung verhält und die persönliche Haltung sowie die institutionellen Rahmenbedingungen zur beruflichen (Nicht-)Nutzung von Medien beitragen.