Die deutsche Migrantenberichterstattung ist oft stereotyp und negativ geprägt und hat auch einen Einfluss auf die öffentliche Wahrnehmung von Migranten. Die Arbeit beschäftigt sich mit der Rezeption von TV-Nachrichtenbeiträgen zum Thema Migration und Integration.
Auf Basis der aus der Psychologie stammenden Attributionstheorie und unter Berücksichtigung des sozial- bzw. kognitionspsychologischen Linguistic Intergroup/ Expectancy Bias wird eine Zusammenführung des psycholinguistischen Linguistic Category Model (LCM) mit dem kommunikationswissenschaftlichen Framing-Ansatz vorgenommen.
Anliegen der Arbeit ist die Erörterung der Interaktion der Faktoren (1) formales Framing der TV-Beiträge, (2) Abstraktion der Sprache sowie (3) Erinnerungsleistung und (4) Gruppenzugehörigkeit der Rezipienten.
TV-Berichte und deren freie inhaltliche Wiedergabe durch ausländische und deutsche Rezipienten werden quantifizierend mit dem LCM auf ihre linguistische Abstraktion hin untersucht und verglichen. Hieraus werden Erkenntnisse über den Einfluss medialer Frames im Intergruppenkontext auf linguistischer Ebene gewonnen. In einer kritischen Diskussion werden abschließend Aussagen über die Wahrnehmung der Migrationsthematik getroffen, sowie Rückschlüsse auf die framing-bedingte Informationsverarbeitung verschiedener sozialer Gruppen gezogen. Auf diese Weise wird die Anwendung des LCM als quantifizierendes, inhaltsanalytisches Instrument für die Medienwirkungsforschung nahe gelegt.
Medienberichterstattung und kausale Inferenzen
Zur Anwendung des Linguistic Category Model für die Untersuchung von Framing-Effekten beim Rezipienten