Die theoretische Arbeit analysiert den empirischen Gehalt der Medialisierungsthese, die ein Vordringen der Medienlogik in verschiedenen gesellschaftlichen Funktionssystemen postuliert. Auf der Basis eines systematischen Literaturüberblicks geht die Arbeit der Frage nach, welche Medialisierungsindikatoren die bisherige Forschung hervorbrachte und wie diese Indikatoren formuliert wurden. Dabei werden nur jene Indikatoren aufgenommen, die medieninduzierte Veränderungen auf der Makro- und Mesoebene postulieren. Nach einem Kapitel zu den Grundlagen des Medialisierungskonzeptes, der funktionalen Differenzierung der Gesellschaft und der Herausbildung eines publizistischen Systems, werden die für die Arbeit zentralen Dimensionen Akkomodation (Anpassung an die Medienlogik) und daraus resultierende Medialisierungsfolgen (Funktionsstörung oder –steigerung) erläutert. In einzelnen Kapiteln wird der Forschungsstand zur Medialisierung von Politik, Wissenschaft, Ökonomie und Recht zusammengefasst und gegliedert. Schliesslich werden die Befunde aus einer vergleichenden Perspektive analysiert. Dabei zeigt sich, dass die Medialisierungsfolgen in den verschiedenen Funktionssystemen stark variieren. Den vier Systemen gemeinsam ist, dass es oft an empirischer Absicherung der vielfach pauschal formulierten Thesen mangelt. Die Arbeit weist nach, dass es sich bisher meist eher um eine spekulative ‚Medialisierungsdiskussion’ denn um eine (empirische) ‚Medialisierungsforschung’ handelt.
Medialisierungsindikatoren in den Funktionssystemen Politik, Wissenschaft, Ökonomie und Recht
Zusammenfassung und Beurteilung des Forschungsstandes hinsichtlich des empirischen Gehalts der Medialisierungsthese