Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit der Frage, welche Bedeutung soziale Medien im Krankheitsverlauf einer Essstörung haben und wie sich diese Rolle verändert. Es wurden Gruppendiskussionen in einer Klinik durchgeführt. Die Patientinnen reflektierten ihr eigenes Medienhandeln im Verlauf ihrer Erkrankung. Dabei wurden Schlüsselerlebnisse herausgestellt, Plattformen bewertet und Potenziale und Risiken von sozialen Medien in Bezug auf eine Essstörung erarbeitet. Die Gespräche wurden transkribiert und in Form einer computergestützten qualitativen Datenanalyse ausgewertet. Es wurden elf Handlungsmuster bezüglich der Social-Media- Nutzung im Kontext einer Essstörung identifiziert und analysiert. Die unterschiedlichen Handlungstypen kommen jeweils in bestimmten Phasen der Erkrankung vor und können sich entweder krankheitsverstärkend oder bewältigungsfordernd auswirken.