Bisherige Studien zu dem Zusammenhang zwischen Social Media Nutzung und dem Wohlbefinden sind zwiespältig: Einerseits zeigen manche Studien, dass die Social Media Nutzung positive Effekte auf Depression (Bessiere, 2010; Kim, 2011) hat. Andere Studien suggerieren wiederum, dass regelmäßige Social Media Nutzung mit dem Rückgang von subjektivem Wohlbefinden, Lebenszufriedenheit und echter Lebensgemeinschaft einhergeht (Kross, 2013; Chou, 2012; Sagioglou, 2014; Kalpidou, 2011; Blomfield, 2014). Oder dieser Zusammenhang wird als nichtexistierend erwiesen (Jelenchick, 2013). Allerdings haben alle diese Studien gemeinsam, dass sie sich auf eine Social Media Platfform Facebook fokussiert haben.
Somit lag das Erkenntnisinteresse dieser Untersuchung in der Frage was für einen Einfluss Social Media Nutzung auf die Lebenszufriedenheit und die depressive Neigung des Nutzers hat. Fokussiert wurde auf die Foto-App Instagram, d.h. auf die Instagram Nutzung. Darunter wird einerseits, das Betrachten von anderen geteilten Bildern, und andererseits, die Ähnlichkeit zu dessen Besitzer, gemeint. Um den genannten Einfluss zu überprüfen, basierte diese Untersuchung auf der Theorie des Sozialen Vergleichs, auf den Konstrukten der Lebenszufriedenheit und der depressiven Neigung und auf dem aktuellen Forschungstand. Untersucht wurde es durch ein experimentelles acht-Gruppen-Postest-Design in Form eines online Fragebogens mit 280 Befragten, welchem ein Instagramfeed (Stimulus) gezeigt wurde.
Die Forschungsergebnisse zeigten weder eine signifikante Wirkung der Anzahl der Reisebilder auf die Lebensunzufriedenheit und die depressive Neigung des Nutzers noch einen signifikanten Effekt der Ähnlichkeit auf diese Wirkung. Darüber hinaus moderierte der soziale Vergleich diesen Zusammenhang nicht. Jedoch, als eine Ähnlichkeit zwischen dem Nutzer und dem Instagramfeed-Besitzer bestand, wirkte der sozialer Vergleich als Moderator des Zusammenhanges von der Reisebilderanzahl auf die Lebensunzufriedenheit und die depressive Neigung. Nur im Zusammenhang zwischen Reisebilderanzahl und der depressiven Neigung, war zusätzlich noch der Effekt des sozialen Vergleiches auf die depressive Neigung höchst signifikant. Ergebnisse dieser Arbeit sollen vertiefte Verständnis und kritische Überlegungen zu dem Zusammenhang zwischen Social Media Nutzung und das Wohlbefinden beitragen, um negative Auswirkungen besser verstehen und vermeiden zu können.