In einem Alter, in dem die Entwicklung und sexuelle Sozialisation nicht abgeschlossen ist, bleibt der wiederholte Konsum von Pornographie aus dem Internet nicht ohne Wirkungen. Die Arbeit geht über bisherige Untersuchungsfragen zum Thema hinaus.
439 Schüler zwischen 13 und 18 Jahren waren Teilnehmer einer Befragung mit folgenden übergeordneten Fragen:
1.) Können Jugendliche die Inszenierungsstrategien pornographischer
Darstellungen erkennen? 2a.) Geraten jugendliche Pornographiekonsumenten unter sexuellen Leistungsdruck? 2b.) Entwickeln sie Zweifel am eigenen Körperbild? 3.) Kommt es durch den Konsum zu einer Verfestigung traditioneller Rollenverständnisse?
Den hieraus formulierten Wirkungsannahmen werden vier unterschiedliche theoretische Erklärungsansätze, u.a. die Kultivierungsthese und die sozialkognitive Lerntheorie zugrunde gelegt. Zentrale Ergebnisse:
Über 80 Prozent der befragten Jugendlichen waren bereits mit Pornographie im Internet in Kontakt. Beinahe 50 Prozent der Jungen konsumieren 1 Mal oder mehr als 1 Mal in der Woche Pornographie. Für diese Gruppe gilt, dass sie in ihr ein „Lernmedium“ sehen und dazu tendieren 1.) pornographische Darstellungen als „normal“ zu empfinden. 2.a) häufiger als Nicht-Konsumenten sexuellen Leistungsdruck zu verspüren und 3.) eher einem traditionellen Rollenverständnis zuzustimmen.
Pädagogen und Eltern können mit einem selbstverständlichen Umgang mit dem jugendlichen Pornographiekonsum einer unnatürlichen sexuellen Entwicklung vorbeugen.
Lust und Frust der Generation Porno
Eine Befragung Jugendlicher zu Wirkungsannahmen von Pornographie im Internetzeitalter