Das Medium Radio dient seit seiner Erfindung den Tonträgerunternehmen als Kommunikationskanal für ihre Produkte. Durch den Einsatz von Musiktiteln im Radio, dem sogenannten Airplay, erhoffen sich die Plattenfirmen eine Aufmerksamkeitssteigerung bei den Radiohörern, die ihr Produkt bekannt machen soll und ggf. eine Kaufabsicht für den vom Radio gespielten Tonträger initiieren kann.
Die Arbeit unternimmt erstmals den Versuch, das Abhängigkeitsverhältnis von Radioeinsätzen und Tonträgererfolg anhand der Gegenüberstellung von Radioairplay- und Absatzdaten zu analysieren. Als Grundlage dienen dabei einerseits die Titeleinsatzpläne von Radiosendern, die die Kernkäufer des Tonträgerformats Single erreichen, und andererseits die Abverkaufszahlen der entsprechenden Tonträgerprodukte. Die Analyse beschränkt sich dabei auf die Sende- bzw. Verkaufsgebiete Berlin-Brandenburg und Hessen, die sich hinsichtlich ihrer zugrunde liegenden Hörfunkanbieterstruktur stark unterscheiden.
Es zeigt sich, dass die Häufigkeit der Radioeinsätze einen großen Einfluss auf die Singleabverkäufe ausübt. Gleichzeitig wird festgestellt, dass die Häufigkeit von Radioeinsätzen auch von dem Erfolg von Tonträgern selbst beeinflusst wird. Demnach liegt zwischen Airplay und Tonträgerabverkäufen ein als transaktionistisch zu beschreibender Zusammenhang vor. Insgesamt unterstreicht die Arbeit die Effektivität des Kommunikationskanals Hörfunk für den Absatz von Tonträgern.
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Der Einfluss von Radioairplay auf den Absatz von Singles