transfer 5(2) » Interpersonale Kommunikation

Kommunikationsnetzwerke im ländlichen Raum

Eine empirische Untersuchung in den Gemeinden Ardagger und Viehdorf

Obwohl die Massenmedien einen wesentlichen Faktor in der Meinungsbildung und Informationsvermittlung darstellen, dürfen die Möglichkeiten der interpersonalen Kommunikation nicht unterschätzt werden. Vor allem in Kommunikationsnetzwerken werden wesentliche Einfluss-Strategien möglich.
Ziel der Arbeit war das Herausarbeiten der gegenseitigen Abhängigkeit von Massen- und interpersonaler Kommunikation, wobei besonderer Wert auf die Darstellung spezifischer ego-zentrierter Kommunikationsnetzwerke im Umfeld des ländlichen Raums gelegt wurde. Wichtige Grundlage hierfür war die Annahme eines zyklischen Kommunikationsprozesses (vgl. Schenk 1995).
Als Untersuchungsmethode wurde eine Kombination aus Inhalts- und Netzwerkanalyse gewählt. In persönlichen Interviews wurde dabei das Mediennutzungs- und Kommunikationsverhalten der befragten Personen ermittelt.
Die Ergebnisse bestätigten die Hypothesen. Interessant war vor allem eine hohe Konzentration auf regionale Printmedien, die neben den Kommunikations-Alteri als wichtigste Informationsquellen genannt wurden. Auffallend waren auch (a) die in Traditionen verwurzelte Geschlechtertrennung bei sozialen Aktivitäten und (b) die hohe Anzahl an großen, geschlossenen und heterogenen Netzen, durch die auf ein klar von der Umwelt abgetrenntes Kommunikationsfeld im ländlichen Raum geschlossen werden konnte.