Unterschiedliche wissenschaftliche Disziplinen sind durch unterschiedliche Kommunikationsbedürfnisse und Mediennutzungsweisen charakterisiert. Diese Hypothese ist implizit Ausgangspunkt der Arbeit, die sich speziell mit der Frage befasst, ob allgemein zugängliche Websites eine solche Differenzierung in Angebot und Nutzung aufweisen.
Eine Antwort auf diese Frage wird über eine Inhaltsanalyse von Websites wissenschaftlicher Institutionen verschiedener Fachrichtungen gesucht. Betrachtet werden die Seiten der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, des Nationalen Genomforschungsnetzes sowie das Online-Angebot von Humanities Sozial- und Kulturgeschichte.
Ein Ergebnis der Untersuchung ist, dass durch das Internetangebot der betrachteten Institutionen die klassischen interpersonalen Kommunikationswege nur in geringem Maße ergänzt oder gar ersetzt werden. Trotz der Vernetzung durch das Internet sind offenbar Tagungen und gedruckte Publikationen nach wie vor die vorherrschenden Foren der wissenschaftlichen Diskussion. Vorhandene Potenziale des Mediums Internet werden nicht vollständig ausgeschöpft. Ebenfalls wird an den untersuchten Beispielen ersichtlich, dass diese Aussagen in den Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften sowie in der Medizin in gleichem Umfang Gültigkeit besitzen. Die graduellen Unterschiede sind nicht fachspezifisch begründet.
Kommunikation von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern über elektronische Netzwerke
Eine vergleichende Analyse ausgewählter Internetseiten