Kinder, deren Eltern der Generation der Digital Natives angehören, unterscheiden sich womöglich hinsichtlich ihrer Profilierung im Web 2.0 von Kindern älterer Elternjahrgänge , denn sie treten dort bereits oftmals im Säuglings- oder Kleinkindalter auf, beispielsweise in einem eigenen Facebook-Profil oder einer in ihrem Namen geführten Babyhomepage.
Die vorliegende Studie hat zum Ziel, jene Motivationen aufzudecken, die Eltern dazu veranlassen, ihre Kinder im Social Web zu profilieren. Dabei soll die Risikowahrnehmung der Mütter und Väter eruiert und herausgefunden werden, welche Abwägungsprozesse zwischen erhofften Gratifikationen und möglichen Gefahren ablaufen.
Die durchgeführten qualitativen leitfadengestützten Einzelinterviews zeigen, dass eine Vielzahl an motivationalen Faktoren die vorhandene Risikowahrnehmung oftmals überstrahlt. Bei starker Reflektion möglicher negativer Konsequenzen bedienen sich die Mütter und Väter zwar einem Kanon an Risikominderungsmaßnahmen, auf eine komplette Profilierung hingegen können sie nicht verzichten. Die Offenbarung persönlicher Informationen in Web 2.0-Plattformen, auch derer der Kinder, geschieht gewissermaßen habitualisiert. Dieses erlernte Verhaltensmuster zu brechen hingegen scheint mit einem hohen Maß an Aufwand verbunden zu sein; einem derartigen, dass sich die Eltern selbst nicht befähigt sehen, diese Anstrengung aufzubringen, sodass durch ihr Verhalten kein digitaler Fußabdruck ihrer Kinder hinterlassen wird.
Kinderfußabdrücke im Web 2.0
Eine qualitative Elternbefragung zur Analyse der Motivation und Risikowahrnehmung hinsichtlich der Profilierung der eigenen Kinder im Social Web