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„Katrina: The storm we’ve always feared“

Eine Inhaltsanalyse regionaler und überregionaler US-amerikanischer Presseberichterstattung über Hurrikan Katrina

Die Katastrophenberichterstattung wird häufig unter dem normativen Gesichtspunkt ihres Wahrheitsgehaltes und mit Fokus auf der akuten Katastrophenphase untersucht. Ziel der Arbeit ist es, die Presseberichterstattung einer Katastrophe sowohl hinsichtlich der an sie gestellten Ansprüche (von Seiten des Katastrophenschutzes, der Rezipienten und der Journalisten) als auch während verschiedener Katastrophenphasen (Vorbereitung, akute Katastrophensituation und Bewältigung) zu betrachten. Besonderes Interesse gilt den Unterschieden und Gemeinsamkeiten zwischen regionaler und überregionaler Tagespresse.
Gegenstand der Analyse sind 146 Artikel über Hurrikan Katrina, die im August/September 2005 und Januar/Februar 2006 in der überregionalen New York Times sowie den regionalen Zeitungen Times-Picayune und Sun Herald (Biloxi) erschienen sind. Untersucht werden die Informationsmenge insbesondere in Zusammenhang mit dem Vorkommen typischer Katastrophenmythen, die Nachrichtenquellen und inhaltliche Kriterien. Es zeigt sich, dass eine grundsätzliche Unterscheidung von regionaler und überregionaler Katastrophenberichterstattung zu kurz greift und die Ergebnisse je nach betrachtetem Gesichtspunkt differenziert ausfallen. Beispielsweise steht die regionale Presse den lokalen Amtsträgern in der akuten Katastrophensituation und in der Bewältigungsphase kritischer gegenüber als die überregionale Presse.