transfer 13(4) » Rezeptions- und Wirkungsforschung

Jugendliche und ihr Interesse an Politik

Eine qualitative Analyse des Informationsverhaltens Salzburger Jugendlicher.

Die Wahlrechtsreform im Jahr 2007 brachte in Österreich die Senkung des aktiven Wahlalters auf 16 Jahre. Ob Jugendliche ausreichend informiert sind, um eine Wahlentscheidung treffen zu können, wurde heftig diskutiert. Kommunikationswissenschaftliche Studien zum Informationsverhalten von Jugendlichen, speziell in Bezug auf politische Sachverhalte, aber fehlten.
Von Interesse waren folgende Fragen: Informieren sich Jugendliche über Politik? Wie informieren sie sich, was sind die Beweggründe, sich (nicht) zu informieren und welche politischen Themen interessieren Jugendliche? Die Autorin beschäftigt sich mit dem Verhältnis von Politik und Medien, Definitionen von „Jugend“, Ansätzen zur politischen Sozialisation, sowie mit der Mediennutzung und dem jugendlichen Informationsverhalten. Problemorientierte Leitfadeninterviews nach Witzel bilden die methodische Basis für die qualitative Analyse der Nutzung politischer Informationen durch Salzburger Jugendliche im Alter von 15 bis 17 Jahren. Die Ergebnisse bezüglich Selbsteinschätzung, tatsächlichem Informationsverhalten, politischem Interesse und der Zufriedenheit mit dem bestehenden Informationsangebot zeigen, dass Jugendliche durchaus politikinteressiert sind und zum Teil auch bereit sich zu engagieren. Großer Einfluss im Bereich der politischen Sozialisation wird Eltern und Familie sowie dem Schulunterricht bescheinigt.