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Journalisticious – Journalismus im Film

Eine Kritik journalistischer Filme aus journalistischer Perspektive

Das Verhältnis von Journalismus und Film ist ein besonderes. Schon, weil einige Bestseller- und Drehbuchautoren ihre Karriere als Journalist begannen und ihre Erfahrungen aus dem Berufsalltag in die Rollen und Handlungen mit einfließen lassen. Damit ist das Thema Journalismus im Film für die Journalismusforschung relevant. Journalisten sind Teil filmischer Handlung und dabei häufig selbst Urheber der Beschreibung ihrer eigenen Profession sowie deren medialen Umfelds. Filme thematisieren Medien und sind selbst Medium. Diese Arbeit geht der Forschungsfrage nach, wie Journalisten selbst ihre Darstellung – also die Darstellung von Journalisten und Journalismus im Film – beurteilen.
Ausgehend von dieser Frage wird zunächst ein Grundriss der Entstehung des Films gezeichnet. Im Hinblick auf die Wirkung von Film wird dann ein verschärfter Blick auf die Kultivierungshypothese geworfen. Im Weiteren werden journalistische Funktionen thematisiert. Innerhalb einer Aufteilung der Filme, die Journalisten und Medien hauptthematisch oder nebensächlich behandeln, in Phasen, werden die Stereotypen beschrieben, die diese Filme kennzeichnen.
Qualitative Interviews mit Journalisten zeigen letztlich, dass es durchaus Parallelen und Zusammenhänge zwischen Journalismus im Film und Journalismus in der Wirklichkeit gibt: Journalistische Filme haben Einfluss auf die Berufswahl, prägen das Selbst- und Rollenverständnis der Journalisten, dienen der Reflektion und Orientierung durch Vorbilder und Antitypen.