Schon lange versuchen Medienhäuser mit Sparmaßnahmen und Online-Angeboten der Zeitungskrise entgegenzuwirken. Außerdem sind immer mehr Printzeitungen auf sozialen Netzwerken aktiv, um hier vor allem die jungen Leser zu erreichen. Angesichts der neuen Bedingungen, die sich auf den Social-Media-Plattformen für den Journalismus ergeben, konzentriert sich die vorliegende Forschungsarbeit auf die Frage, inwiefern Printzeitungen mit ihrer
Präsenz auf sozialen Netzwerken journalistischen Qualitätsmaßstäben gerecht werden.
Die Arbeit bestand in einer qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring. Der Fokus lag auf den Instagram-Accounts der FAZ und SZ. Das Untersuchungsmaterial umfasste insgesamt 12 Postbeiträge sowie sechs Storys, die willkürlich ausgesucht wurden.
Die Ergebnisse der Analyse zeigen, dass sowohl die FAZ als auch die SZ insgesamt versuchen, den für Print üblichen Qualitätsmaßstäben gerecht zu werden. Bei einigen Maßstäben (z.B. Aktualität oder Objektivität) gelingt ihnen dies ausnahmslos, andere (z.B. Vielfalt und insbesondere Vollständigkeit) werden nur teilweise oder gar nicht erfüllt. Die Einhaltung der Qualitätsmaßstäbe ist auch von der Darstellungsweise der Inhalte abhängig: Während Postbeiträge bestimmte Maßstäbe (z.B. Neutralität) erfüllen, genügen Storys ihnen vor allem bei der FAZ nicht.
Als Anregung für die weitere Forschung ergibt sich das Desiderat, über die klassischen Maßstäbe hinaus Instagram-spezifische Maßstäbe zu erarbeiten und inhaltlich zu überprüfen.
Journalismus in der Generation Instagram
Ein Medienvergleich hinsichtlich journalistischer Qualitätsmaßstäbe am Beispiel der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und der Süddeutschen Zeitung