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Ist Kommunikation messbar?

Eine kommunikationswissenschaftliche Analyse der Quantifizierbarkeit von Kommunikation und aktueller Ansätze des Kommunikations-Controllings

Diese Arbeit überprüft die grundsätzliche Messbarkeit von Kommunikation aus kommunikationswissenschaftlicher Sicht. Die Untersuchung basiert auf der Entwicklung von in einen handlungs- und systemtheoretischen Kontext eingebetteten Kommunikationsmodellen. Die Analyse der Messbarkeit bezieht außerdem Betrachtungen des Messbegriffs unterschiedlicher Wissenschaften sowie den Forschungsstand der Kommunikationspsychologie und der Medienwirkungsforschung ein. Aus den gewonnen Erkenntnissen werden Konsequenzen für die Erfolgskontrolle in der Organisationskommunikation abgeleitet.
Die Ergebnisse belegen, dass Kommunikation als Ganzes nicht messbar ist, weil die Kausalitätsbeziehungen zwischen den Einflussfaktoren sowie einige Faktoren selbst nicht eindeutig erfassbar sind. Einzelne Variablen des Kommunikationsprozesses sind jedoch erfassbar, ihre Messung erlaubt aber nur Aussagen über einen kleinen Ausschnitt von Kommunikation. Aufgrund mangelnder allgemeingültiger Vergleichsmaßstäbe können solche Messungen nur in ausgewählten Kommunikationssituationen durchgeführt werden. Für den Bereich der Organisationskommunikation folgt daraus, dass die Erfolgskontrolle sich an den aufgezeigten Grenzen der Messbarkeit von Kommunikation orientieren muss, um fundierte Aussagen über dieselbe treffen zu können. Ein entsprechender Ansatz kann durch das systemtheoretische Kausalitätsverständnis und Habermas’ Diskursethik theoretisch untermauert werden.